Bevor die Fragerunde in der Pressekonferenz des MSV Duisburg begann, wollte Trainer Boris Schommers noch etwas loswerden. Der Trainer der Zebras nutzte die Plattform, um dem 1. FC Saarbrücken für den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals zu gratulieren. Beim 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am Dienstag hatte der Drittligist bereits den dritten Erstligisten rausgeworfen.
"Das ist eine ganz tolle Geschichte und eine große Leistung", betonte Schommers. Und vielleicht eine, die sich positiv auf den MSV auswirken kann? Schließlich kommen die Saarbrücker am Samstag zum Drittliga-Duell nach Duisburg.
"Man kann es so oder so sehen. Ich finde es einfach schön, wenn ein Underdog so weit kommt", meinte Schommers, den eine Verlängerung dennoch gefreut hätte. "Das hätte ihnen auf dem tiefen Platz körperlich sicherlich noch mehr abverlangt." Nach den bisherigen Siegen im Pokal holte Saarbrücken einen Sieg und ein Remis. "Jetzt fehlt noch ein Ergebnis, für das wir zuständig sein wollen."
Klar ist: Die Vorbereitungszeit ist für den FCS kürzer, der zudem auswärts antreten muss und den Coup gegen Gladbach ausgiebig gefeiert haben dürfte. Sportchef Jürgen Luginger äußerte am Morgen danach im Gespräch mit RS bereits Bedenken: "Klar ist, dass unsere Jungs natürlich jetzt den Schalter wieder umdrehen müssen. Aber ich bin ehrlich: Das sind Menschen und keine Maschinen", sagte er. "Nach solch einem Erlebnis wie gegen Gladbach wird das nicht einfach, den Schalter wieder auf Drittliga-Modus umzulegen."
Man darf gespannt sein, ob es den Saarländern dennoch gelingt. Als Tabellenneunter wäre ein Sieg in Duisburg fast schon Pflicht, um die Außenseiterchance im Rennen um den Aufstieg aufrechtzuerhalten. Auch in der Liga war Saarbrücken zuletzt erfolgreich unterwegs, verlor nur eines der vergangenen 15 Spiele.
"Sie machen es unabhängig vom Pokal sehr gut momentan", weiß Schommers. "Sie lassen wenig zu, arbeiten sehr gut gegen den Ball." Daher sei es wichtig, die eigenen Torchancen effektiver als beim 0:1 in Unterhaching am vergangenen Spieltag zu nutzen.
Dort war der MSV-Trainer zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft - aber nur bis zum Gegentor in der 64. Minute. Weshalb er in der Nachbereitung noch einmal appelliert habe, "dass es keinen Grund gibt, nach Rückschlägen den Kopf in den Sand zu stecken. "Dafür", so Schommers mit Blick auf den Fünf-Punkte-Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz neun Spieltage vor dem Saisonende, "haben wir auch gar keine Zeit."